Gastbeitrag: Intolerante Gäste? Lösung: ein einfacher gluten- und laktosefreier Möhrenkuchen!
Intolerante Gäste? Lösung: ein einfacher gluten- und laktosefreier Möhrenkuchen!
Mittlerweile hat ja fast jeder jemanden im Bekanntenkreis, der, wie ich, nicht bedenkenlos alles essen kann, oder?
Mir persönlich ist das immer etwas unangenehm, wenn extra nur für mich gekocht und gebacken wird, vor allem, weil es nicht einfach ist in einem normalen Haushalt etwas ohne Gluten zu zaubern. Das weiß ich und frage deshalb in der Regel, ob ich mir selbst etwas mitbringen kann/soll.
Denn ja, es gibt spezielles Mehl mit dem man das Gewohnte theoretisch ersetzen kann, aber das verhält sich nicht so wie ihr es gewohnt seid, es kostet mehr, der Geschmack ist auch anders und am Ende bleibt ihr auf dem Mehlsack sitzen und werdet ihn gaaaanz tief ins Regal schieben (für den Fall der Fälle, der niemals kommt).
Ich möchte euch heute eine Alternative vorstellen, die preisgünstig ist (billiger als gekaufter unbedenklicher Kuchen) und allen schmeckt (bis auf Almondy ist da bisher nichts adäquates auf dem Markt). Und dazu muss nicht mal besonders viel eingekauft werden.
Ihr braucht:
- 300gr Möhren
- 5 L Eier
- 200gr Zucker
- 200gr gemahlene Haselnüsse
- 130gr gemahlene Mandeln
- 1 Päckchen Vanillin Zucker
- 1 Röhrchen Rumextrakt
- 1/2 TL Backpulver
- 1/2 TL Zimt
- 1 Tüte Zitronenschale
- 1 Prise Salz
- 4 EL heißes Wasser
- 1 gefettete Springform
Den Ofen könnt ihr schon mal auf 160° vorheizen.
Ziemlich simpel oder? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kuchen recht gut gelingen, wenn ich das Mehl einfach durch gemahlene Nüsse ersetze. So schmeckt der Kuchen, und man bekommt es quasi überall.
1. Zuerst die Möhren waschen, schälen und mittelfein reiben, dann die Eier trennen.
2. Nun das Eigelb mit den 4 EL heißem Wasser schaumig rühren und schrittweise circa 2/3 vom Zucker, sowie das Päckchen Vanillin Zucker einrühren bis eine cremige Masse entsteht.
3. Das Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen und den restlichen Zucker untermengen.
4. Und damit sind wir auch schon fast fertig: jetzt nur noch das Eiweiß unter das Eigelb heben, danach Möhren, Nüsse, Backpulver, Zimt, Rum und Zitronenschale genauso schrittweise untermengen. Dabei bitte etwas Zeit lassen damit die Masse schaumig bleibt.
5. Nun kommt das Ganze in die Form rein und für eine Stunde in den Ofen.
Meine Mutti hat hierfür eine einfache Springform empfohlen. Aus ästhetischen Gründen, wollte ich aber unbedingt die Sternbackform für die Innen&Außen Leser und wurde eines Besseren belehrt. Natürlich wollte der Kuchen nicht so richtig und hier seh ihr das geflickte Ergebnis (wäre auch zu schön gewesen ohne Komplikationen). Also nehmt die Springform! Und hört auf eure Mütter!
Der Kuchen schmeckt frisch schon richtig toll, aber glaubt mir, am Folgetag, wenn er richtig durchgezogen ist, ist er noch besser und saftiger!
Zum Schluss gebe ich als glutenintoleranter gerne noch eine Schicht dunkle Schokolade darauf (das mache ich auch wenn der Kuchen freiwillig aus der Form kommt); das würde für die Laktoseintoleranten allerdings wegfallen. Stattdessen habe ich in einer Muffinversion des Kuchens einfachen Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser angemischt und die Küchlein eingetunkt.
Zum Abschluss noch ein paar wichtige Worte zum Servieren: ich weiß das mag auf viele pingelig wirken, aber bitte achtet darauf, dass ihr separate Kuchenschaufeln benutzt und nicht gerade den Maulwurfkuchen über den Kuchen für die „Intoleranten“ weiterreicht.
Ich kann zwar nur für Glutenintoleranz sprechen, aber es ist wirklich wichtig, dass wenn ihr euch schon die Mühe macht etwas extra zuzubereiten, nichts davon „kontaminiert“ wird.
Das wäre wirklich schade, denn selbst kleinste Krümel, die noch so winzig erscheinen, können sehr unangenehme Auswirkungen haben (ich lasse hier einfach mal Spielraum für Kopfkino), die nicht nur dem Gast nachhaltig schaden können, sondern damit auch die komplette Stimmung kaputt machen können. Ich übertreibe nicht.
Zu guter Letzt möchte ich mich bei den Nussallergikern entschuldigen, für die das hier leider gar nichts ist.
Ich hoffe euch hat mein Rezept gefallen!
liebe Grüße~
Connü von http://minimalmakeup.blogspot.de/
Als Fructose- und Histaminintolerante ist der Kuchen zwar nichts fùr mich aber dennoch find ich doe Idee und das Aufgreifen der Thematik toll! Oft wird man ja nur als Mimose abgestempelt wenn man nicht alles essen kann, aber vielen geht es dabei wirklich sehr schlecht. Daher Hut ab, für das etwas andere Thema, ich finds toll!
Für LI-ler könnte man natürlich Lactosefreie Schoki schmelzen und darüber geben. 🙂
Liebe Grüße, Virginie
Freut mich, dass du gleich gesehen hast, worauf es mir wirklich ankommt!! Ich würde mir ein größeres Verständnis und Bewusstsein für ALLE Allergien wünschen.
Ich werde nämlich auch oft konfrontiert mit „..aber so ein bisschen ist doch nicht schlimm oder? Das merkst du doch sicher nicht.“ und hoffe dass sich da vor allem in der Gastronomie in den nächsten Jahren viel tut. Da könnte ich dir Geschichten erzählen!
liebe Grüße~
Hallo!
Danke für das Rezept. Ich selber kann zwar alles essen (nach jahrelanger Kartoffelallergie), aber in meiner neuen Abteilung gibt es jemanden, der kein Gluten verträgt, so komme ich bestimmt mal dazu, das Rezept auszuprobieren.
Ich wollte fragen, ob man nicht auch Speisestärke bzw. Kartoffelmehl als Mehlersatz nehmen könnte? Ich bin nur auf diese Idee gekommen, da ich ein uraltes Rezept habe, in dem man 50% normales Mehl und 50% Speisestärke nimmt. Wie es mit 100% Speisestärke schmeckt, habe ich noch nie probiert
Viele Grüße
Kartoffelallergie stelle ich mir in meiner Situation schlimm vor. Ohne Reis und Kartoffeln geht bei mir nichts mehr. ^^
Und ja, Kartoffelmehl ist ein prima Ersatz. Ich selbst koche auch viel mit Stärke (vor allem Soßen), da solltest du aber am besten noch mal in die Zutatenliste schauen, ob es auch wirklich glutenfrei ist/ bzw Google fragen.
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass dein Rezept gelingt! Ich bin auch immernoch dabei vieles auszuprobieren, aber bisher hat fast immer alles geklappt. Heutzutage gibt es da auch in normalen Supermärkten gute Alternativen. 🙂
liebe Grüße~
Hallo!
Ich weiß leider genau wovon du redest, obwohl ich nur Laktose nicht vertrage (Gluten ist für mich nochmal eine andere Hausnummer). Bei anderen Leuten ignoriere ich meine Intoleranz und esse oft alles, was sich dann meist erst zuhause rächt. Allerdings war es auch schon so schlimm auf einem Geburtstag, dass ich einen ganz peinlichen „Unfall“ hatte.
Laktasetabletten vertrage ich übrigens nicht (keine Ahnung warum, aber ich bekomme dann eine juckende pelzige Zunge wie bei einer Allergie).
Ich finde es gut und toll, dass du vorsorgst, denn du hast leider Recht, dass die Zutaten dann bei den Leuten irgendwo verschwinden und nie wieder benutzt werden und sie haben auch keine Erfahrungen damit, sodass es nicht immer so gelingt. Als Freundin würde ich dennoch einen Kuchen für dich backen.
Ganz liebe Grüße und danke für das Rezept!
Oh, du bist ja mutig – verlockend ist das schon. Vor allem weil ich frittiertes Zeug liebe, aber gerade außer Haus würde ich da nicht pokern wollen (bei mir gehts bei manchen Mehlsorten quasi sofort los).
Ich hatte ja die Laktoseintolleranten immer für die glücklicheren gehalten, weil es da zumindest Tabletten gibt (und die Darmzotten nicht zerstört), aber wenn du die Tabletten nicht mal verträgst, bringt das alles ja nichts.
Ich würd mich auch an den Herd stellen und extra was machen für dich. 😉
liebe Grüße~
Super Post!
gerade als laktoseintolerante person finde ich es super, dass du ein einfaches rezept genommen hast. Weil es echt ganz easy ist sich oft anzupassen. Chefkoch hat z.b. auch ganz viele passende Rezepte schon.
Mir war es auch wirchtig hier zu zeigen, dass man so einen Kuchen „für uns“ wirklich schnell und günstig machen kann, denn der Preisaspekt schreckt glaube ich viele ab, weil man, wenn man nichts damit zu tun hat, oft annimmt, dass man für Ersatzstoffe tief in die Tasche greifen muss.
Ich bin auch super dankbar für das Internet und die zahlreichen Rezeptideen- die Intolleranzen sind vor dem Internetzeitalter sicher wirklich kein Zuckerschlecken gewesen. Das will man sich nicht vorstellen. :/
Super Post!
gerade als laktoseintolerante person finde ich es super, dass du ein einfaches rezept genommen hast. Weil es echt ganz easy ist sich oft anzupassen. Chefkoch hat z.b. auch ganz viele passende Rezepte schon.
Richtig tolles Rezept, dass werde ich auch sehr gerne einmal nach machen. Es klingt total lecker 🙂
Ich habe mich zwar noch nicht testen lassen, habe aber sehr die Vermutung auch kein Gluten zu vertragen, zumindest erst seit einiger Zeit. Ich fühle mich immer sehr schlecht, wenn ich etwas gegessen habe, was Gluten beinhaltet. Daher möchte ich versuchen in Zukunft generell darauf zu verzichten.
lg
Wäre es nicht sinnvoller einen Allergietest zu machen, statt vielleicht etwas falsches zu vermuten?
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen ein Ernährungstagebuch zu führen in das du einträgst, was du isst und -das klingt jetzt vielleicht blöd- wie dein Stuhlgang danach ist/ ob du Magenkrämpfe/Schwindelgefühl/Ohnmachtsanfälle hattest. Dazu solltest du aber erst einmal normal weiter essen.
Bei mir war lange unklar was ich habe und nur durch mein sehr gewissenhaft geführtes Tagebuch kamen wir letztlich auf den Trichter. Sobald sich der Verdacht erhärtet, am besten ab zu deinem Hausarzt und der wird dir dann sicher eine Überweisung zum Allergologen schreiben.
Falls du noch irgendwelche Fragen, hast, kannst du mich gern auf meinem Blog anschreiben. Ich weiß wie furchtbar die Zeit ohne Diagnose ist und helfe gern. 🙂
liebe Grüße~
Da bekommt man ja glatt hunger 🙂
Das freut mich 😀 Ich hoff du bekommst jetzt so spät keinen Heißhunger!
Danke für das tolle Rezept! 🙂 Hier gibt es leider einige Allergien, u.a. gegen Steinobst und einige rohe Gemüsesorten. Dazu gehören auch Möhren. Aber in Kuchen oder Muffins sind sie unproblematisch 🙂 Ich glaub nächste Woche gibt es diesen Kuchen 😉
LG Nicole
Schön, dass es trotzdem funktioniert! 🙂 Ich hoffe auch für deine Allergien, ist dieser Blogpost gut, weil ich das ein bisschen als Auftrag gesehen habe, die Leser von I&A ein bisschen sensibler für die ganze Problematik zu machen.
liebe Grüße~
Supertoll! Muss ich unbedingt mal ausprobieren 🙂
Hast du noch ähnliche Rezepte parat oder kannst du mir sagen, wo ich mehr solche glutenfreien Rezepte finden kann, die ohne teures Alternativmehl auskommen?
LG
Freut mich, dass es dir gefällt! 🙂
Ich hätte auf jeden Fall noch ein schönes Rezept für Elisen parat, dass bei mir jetzt wieder Hochkonjunktur haben wird und auch einfach ist: http://minimalmakeup.blogspot.de/2012/11/weihnachten-ist-gerettet.html
Ansonsten muss ich sagen, dass ich nach einigen Fehlschlägen (u.a.: http://minimalmakeup.blogspot.de/2013/04/rezept-glutenfreie-erdnussbutterkekse.html ) weniger direkt nach glutenfreien Rezepten suche, weil mir das oft so vorkommt, als wären das hauptsächlich Lowkarber/ Fitnessmenschen, die sich den Geschmack irgendwie schön reden wollen. Das schmeckt oft schlichtweg furchtbar.
Versuche einfach altbewährte Rezepte zu finden, bei denen du das Mehl durch Nüsse oder Speisestärke ersetzt. Oder du findest einen guten FoodBlogger bei dem du darauf vertrauen kannst, dass er nicht nur hübsche Bilder macht, sondern auch leckere Rezepte bietet. Ich suche noch nach so jemandem. Melde dich, falls du jemanden findest ja? 😀
liebe Grüße~
So ein Glutenfreier Kuchen ohne Ersatzmehl klingt toll. Ich bin mit einem Farbstoffallergiker aufgewachsen (und in den 90ern war so viel gefärbt!) und kenne es eigentlich nicht anders, dass es immer eine Extrawurst gibt. Ich steh auch voll auf die Herausforderung, die Extrawurst zu machen.
Ich selber backe alles ohne Ei und ohne Milch. Ich habe zwar auch Eiersatzpulver, aber das steht eigentlich nur hinten im Schrank. Es ist für mich schöner, wenn man solche Sachen halbwegs natürlich ersetzen kann (bsp hier: leinsaat gemahlen) und ich empfehle auch niemandem diese eiersatzpulver. Natürlich wird Leinsaatgebäck anders. Aber Eiersatzpulver wird auch anders als echtes Ei, das gleiche wie bei Glutenfreiem Mehl.
Ich überlege gerade, wie ich Karotten-mandel-haselnusskuchen ohne Ei machen könnte, das klingt so unglaublich lecker ^^
Kuvertüre vom Lidl ist übrigens milchfrei, falls du mal in die Gelegenheit kommen solltest, einen mit Lakroseproblemen bei dir zu haben. Vielleicht ein bisschen Palmin unterschmelzen, dann wird das nicht knackhart. Meine Lebkuchen waren damit sehr schön überzogen.
Farbstoffallergiker zu sein muss auch echt hart sein – ich glaube in der ersten Zeit würde ich nur erschrecken wo das Zeug überall drin ist. So gings mir zumindest auch bei Weizenmehl.
In deinem Umfeld kann man sich ja dann echt glücklich schätzen, wenn du so auf Herausforderungen stehst.^^
Eiersatz hat mich auch schon eine Weile interessiert. Ich hab das vor kurzem im Globus in der Veganerecke gesehen und musste erst einmal wegen dem Preis schlucken! Und so richtig konnte ich mir nicht vorstellen, wie das ein Eiweiß ersetzen kann. Leinsaat klingt da schon um einiges besser. Ich sehe das nämlich genauso wie du: wenn es einen Weg gibt, es mit natürlichen Zutaten zu ersetzen, bevorzuge ich das immer.
Nach deinem Kommentar bin ich mir sicher, dass du einen Weg findest ohne die Eier auszukommen. Da scheint sehr viel Backerfahrung aus dir zu sprechen! 😀
Danke für den Tipp mit der Lidlkouvertüre! Das ist dann natürlich die bessere Variante und kostet trotzdem nicht mehr. 🙂
liebe Grüße und danke für den Tipp!
Das ist wirklich eine tolle Idee. Als Intoleranter kommt man sich ja immer doof vor, wenn man sagt, dass man Dinge nicht verträgt. Bei mir sind es Laktose und Fructose (also normaler Zucker), gerade Eis setzt mich binnen Minuten Schachmatt. Gut, wenn man dann so liebe Freunde hat die extra backen und sich Gedanken machen. 🙂
Du Arme!! Ich bin so froh, dass mir wenigstens die meisten Eissorten geblieben sind (außer die leider Leckeren Cookie Dough Varianten).
Mit den Jahren wird das bestimmt immer mehr so werden, dass man für mehrere Allergiker geeignetes finden muss. Da führt glaub ich kein Weg mehr herum.
Ich liebe karottnkuchen. Der sieht auch sehr sehr lecker aus.
Sehr tolle Idee! Das Rezept hätte ich vor nem halben Jahr gut brauchen können.
Eine Freundin von mir musste eine strenge Diät halten, weil viele Stoffe im Verdacht standen ihre Neurodermitis auszulösen. Sie tat mir so Leid, weil sie einfach fast nichts essen durfte. Daher hab ich ihr einen verträglichen Kuchen gebacken, aber leider hab ich zu glutenfreiem Mehl gegriffen. Das Zeug ist ja so ekelhaft 😀
Ich fand den Kuchen so ungenießbar, dass ich ihn fast weggeschmissen hätte. Aber ihr hats dann doch geschmeckt.
Da hast du ja schon selbst die besagte Erfahrung machen können. Mit dem Mehl alleine würde ich auch nicht mehr backen – wenn es noch bei dir rumstehen sollte, kannst du das noch mit z.B. den gemahlenen Nüssen strecken, dann gehts auch.
Wenn ich deine Freundin wäre, hätte ich auch trotzdem reingehaun! Allein der Fakt, dass du dich extra abgemüht hast, macht solche Sachen trotzdem essbar 😉
liebe Grüße~